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Winterprojekt Dory

Im letzten Winter habe ich den Rumpf der Billerbix neu lackiert, was ganz schön viel Arbeit war. Dieses Jahr muss die Billerbix mal zurückstecken, denn ich habe mir vorgenommen ein kleines Boot zu bauen. Ein Bootsbauer in Berlin vertreibt Baupläne und auch komplette Bausätze für diverse Boote in der "Stich and Glue" Bauweise (bergerboote.de), dort habe ich mir mein Northeaster Dory ausgesucht

Das Dory gefällt mir so gut, da man es gut rudern und segeln kann. Ich wollte kein Boot, wo man noch wieder ein Motor benötigt, es soll alles möglichst einfach bleiben

Bei Berger habe ich alle Sperrholzteile bestellt, die per CNC höchst genau gefräst dann bei mir angekommen sind. Dazu bekommt man eine bebilderte Bauanleitung, dick wie ein Buch, in der alle Bauschritte sehr ausführlich beschrieben sind.

Da aller Sperrholzteile gefräst sind, zunächst nichts gesägt werden und schon am zweiten Wochenende war der Rumpf in Form.

Zuerst habe ich alle Spanten und Planken aus mehreren Teilen zusammengesetzt und mit Epoxidharz verklebt, dafür habe ich ein Wochenende benötigt. Die Einzelteil haben sogenannte Puzzelverbindungen, sind äußerst passgenau und waren zügig verklebt. Die Arbeit erinnerte mich an die Revell-Modellbausätze aus meiner Kindheit.

Am zweiten Wochenende habe ich dann den Rumpf mit Kupferdraht vernäht (Stich). Dafür habe ich nur den Samstag benötigt und da stand dann schon das Boot! Das hat besonders viel spaß gemacht.

Danach wurde der Rumpf auf den Kopf gedreht und alle Fugen mit Epoxidharz ausgefüllt und verklebt (Glue). Nachdem die ersten Klebenähte ausgehärtet waren, konnten ich auch die meisten Kupferdräht wieder entfernen. Auf der Innenseite wurden dann noch alle Spanten mit großzügigen Hohlkehlen an dem Rumpf geklebt. Die Planken überlappen ca. 2 cm und die dadurch entstehende V-förmige Fuge wird ganz mit Epoxid verfüllt, dadurch müssen diese Fugen nicht wie bei der "Stich and Glue"-Methode üblich mit einem Glasgewebe überlaminiert werden. Das ist nur beim Übergang zwischen der Kielplanke und der ersten Planke erforderlich. Dieses Laminat wird flächig ausgeführt und verstärkt gleichzeitig den ganzen Boden.

Danach wurde das Süll mit zwei aufgeklebten Leisten verstärkt, die später die Dollen und damit die Ruderkräfte aufnehmen. Hier habe ich Mahagoni benutzt, dass später klar lackiert ein optisches Highlite sein soll.

Bevor ich den Rumpf wieder auf den Kopf gedreht habe, wurde noch der Schwertkasten eingeklebt. Außen wurde dann die Kielplanke und die erste Planke genau wie auf der Innenseite mit einem Glasgewebe überlaminiert.

Danach wurde der ganze Rumpf 2-fache mit Epoxidharz versiegelt, geschliffen und grundiert. Außen hat der Rumpf eine 2 komponentige weiße Lackierung erhalten. Nach der Lackierung wurde das Boot wieder gedreht und innen mit Epoxidharz versiegelt.